Corporate Sustainability Hub -
Synergien für Nachhaltigkeitsthemen im Unternehmen schaffen.

Ein Kommentar von Dr. Norbert Taubken und Maximilian Kromer
von Scholz & Friends Reputation.

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Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU verändert die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen auch in Deutschland grundlegend. Diente der eigene Nachhaltigkeitsbericht vielen Unternehmen bisher sowohl zur Erfüllung regulatorischer Pflichten als auch als Möglichkeit, über Storytelling einen erweiterten Kreis von Stakeholdergruppen zu erreichen, so werden die erweiternden Kommunikationselemente aufgrund der Vorgaben der CSRD fortan keinen Platz mehr in den Berichten finden. Denn die verpflichtenden Nachhaltigkeitsinformationen werden künftig in den Lagebericht integriert – eine Entwicklung, die den Unternehmen auch neue kommunikative Chancen eröffnet: Mit einem eigenen Corporate Sustainability Hub können sie ihre ganzheitliche Nachhaltigkeitskommunikation auf die nächste Stufe heben.

Im Dezember 2022 verabschiedete die Europäische Union die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) – und legte damit den Grundstein für eine verbindliche und einheitliche Berichterstattung innerhalb der EU. Mit dieser europäischen Richtlinie wird sich die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen grundlegend ändern. Nachhaltigkeits-Statements müssen künftig prüffeste Daten und Fakten darstellen sowie die Offenlegungspflichten nach den von der EU-Kommission noch zu verabschiedenden European Sustainability Reporting Standards (ESRS) erfüllen. Und: Sie werden direkt in die Finanzberichterstattung integriert. Ziel ist es, die Transparenz über nicht-finanzielle Leistungen, Auswirkungen auf Menschen und Umwelt sowie zu Chancen und Risiken gegenüber den Stakeholdern zu erhöhen und die Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsinformationen zu verbessern. So sollen die Finanzströme in Richtung nachhaltiger Unternehmen gelenkt werden (weitere Informationen zu den Anforderungen finden Sie in unserem „SFR-Factsheet: Richtlinienentwurf zur Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)“).

Die Ausgangslage: Unternehmen veröffentlichen bisher aus unterschiedlichen Gründen einen Nachhaltigkeitsbericht

Ein klarer Treiber für die Nachhaltigkeitsberichterstattung sind regulatorische Vorgaben. Diese betreffen bislang allerdings nur relativ wenige Unternehmen: Seit 2017 unterliegen in Deutschland rund 500 finanzmarktorientierte Unternehmen den im CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG) beschriebenen Veröffentlichungspflichten. Mit der neuen CSRD erweitert sich dieser Kreis allein in Deutschland auf 15.000 große und mittelständische Unternehmen.

Nun sind aber nicht alle Unternehmen, die einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen, auch dazu verpflichtet. Denn: Ein weiterer Grund für einen Nachhaltigkeitsbericht ist die Möglichkeit, sich gegenüber einem erweiterten Kreis unterschiedlicher Stakeholdergruppen – zum Beispiel aktuellen und zukünftigen Mitarbeiter:innen, Kund:innen, aber auch kritischen NGOs, der Politik und einer interessierten Öffentlichkeit – als nachhaltiges Unternehmen zu positionieren und die eigene Glaubwürdigkeit zu stärken. Darüber hinaus erhoffen sich Unternehmen teilweise einen Marktvorteil durch Informationen über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten. Um hier Verlässlichkeit und Qualität zu signalisieren, orientieren sich auch die meisten nicht verpflichtenden Nachhaltigkeitsberichte an den Vorgaben der Global Reporting Initiative (GRI) oder am Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK).

Ob freiwillig oder verpflichtend, was all die Nachhaltigkeitsberichte bisher einte: Im Kern ergaben sich die dargestellten Informationen aus gesetzlichen Vorgaben und gängigen Berichtsstandards. Häufig wurden diese um weiterführende Storytelling-Elemente ergänzt, zugeschnitten auf die Interessen und Erwartungen der erweiterten Stakeholdergruppen eines Unternehmens, um so das Nachhaltigkeitsengagement zu untermauern.

Was passiert nun mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung, wenn die Nachhaltigkeitsberichte – wie in der CSRD vorgesehen – vollständig in die Geschäftsberichterstattung integriert wird? Die Kernfunktion der Transparenz und Vergleichbarkeit mit Ausrichtung auf den Kapitalmarkt wird gestärkt und weiter ausgebaut werden. Insbesondere weil der Kanon der ESG-bezogenen Informationen erweitert wird. Zugleich werden allerdings Storytelling und weitere Sonderelemente in einem Lagebericht keinen Platz mehr haben – durch die CSRD-Vorgaben wird die oben genannte Positionierung als nachhaltiges Unternehmen in einem erweiterten Kreis unterschiedlicher Stakeholdergruppen kaum noch möglich sein.

Die Veröffentlichung der Berichtsinhalte im Lagebericht erfordert von den Unternehmen, dem Storytelling zur Nachhaltigkeit einen neuen Ort zu geben. Gleichzeitig bietet sich die Chance, die oft fragmentierten Formate der Nachhaltigkeitskommunikation zu bündeln und neu zu organisieren. 

Unternehmen stehen damit aktuell vor zwei wesentlichen Neuerungen in der Nachhaltigkeitskommunikation: Erstens müssen sie die komplexen Anforderungen der CSRD und der ESRS erfüllen und dafür intern die Voraussetzungen schaffen. Zweitens müssen sie einen neuen Ort kreieren, an dem sie ihre Positionierung als nachhaltiges Unternehmen adäquat und glaubwürdig ausgestalten können. Die dort gebündelten Informationen sollten für möglichst viele Zielgruppen erreichbar sein sowie unterschiedlichen Erwartungen an Ansprache und Aufbereitung genügen. Denn die Stakeholder sollen sich informieren und identifizieren können, aber auch Antworten auf ihre kritischen Fragen bekommen. Wir nennen diesen Ort gebündelter Nachhaltigkeitsinformationen den Corporate Sustainability Hub (CSH).

Gemeinsame Basis für die Nachhaltigkeitskommunikation im Corporate Sustainability Hub (CSH) sind Strategie, Ziele und Maßnahmen des Unternehmens – ausgerichtet am Kanon der wesentlichen Themen. Damit zeigt ein Unternehmen, dass es sich auf die relevanten und wirkungsvollen Themen konzentriert und schlägt die Brücke zu seinen Berichtsinhalten. So entsteht ein nachvollziehbares und konsistentes Bild der Nachhaltigkeitsstrategie, das verschiedene Einzelaktivitäten in einen Gesamtzusammenhang stellt.

Wo durch die CSRD zunächst eine Lücke in der externen Kommunikation zu nachhaltigkeitsbezogenen Themen entsteht, liegt auch eine enorme Chance für einen deutlichen Innovationsschub in der unternehmerischen Nachhaltigkeitskommunikation. Der Corporate Sustainability Hub leitet die nächste Stufe der Nachhaltigkeitskommunikation von Unternehmen ein.

Mit dem Corporate Sustainability Hub hat Scholz & Friends Reputation eine neue, effizientere und zielgruppengerechtere Lösung für die ganzheitliche Nachhaltigkeitskommunikation von Unternehmen entwickelt: ein modulares System, das die Nachhaltigkeits- und Kommunikationskompetenz eines Unternehmens bündelt und einen gemeinsamen Ort für die verschiedenen Formen des Nachhaltigkeitsaktivitäten schafft.

Ausgehend von der Nachhaltigkeitsstrategie eines Unternehmens führt dieses System künftig alle damit verbundenen Themen und Informationen eines Unternehmens zusammen. Auf diese Weise entsteht gewissermaßen eine Heimat für alle nachhaltigkeitsrelevanten Inhalte eines Unternehmens. Der Corporate Sustainability Hub (CSH) kann in Form einer eigenen Microsite oder als Bereich der Unternehmenswebsite erfolgen. Alle inhaltlichen Bausteine werden hier mit den Themen und Zielen der Nachhaltigkeitsstrategie verknüpft. Dadurch wird die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen verdeutlicht und die Breite der Nachhaltigkeitsstrategie zeigt den systematischen Ansatz des Unternehmens. Die verschiedenen Nachhaltigkeitsziele spiegeln zudem als „Roadmap“ für die nächsten Jahre den eigenen Ambitionsgrad wider. Auch die Bausteine des Nachhaltigkeitsberichts (insbesondere zu Daten und Managementsystemen) werden themenbezogen hinter alle wesentlichen Themen gelegt. So werden alle Stories strategisch begründet und zugleich mit Fakten hinterlegt.

Der Corporate Sustainability Hub (CSH) bietet ein System, um die Nachhaltigkeitskommunikationsstrategie eines Unternehmens ziel-, zielgruppen- und kanalspezifisch zu organisieren und auszugestalten. Durch spezifische Maßnahmen können Meinungsbildner:innen effektiv erreicht werden – mit den für sie jeweils relevanten Fakten und Geschichten.

Synergien, die die Effizienz steigern: Durch den Corporate Sustainability Hub können bestehende Content-Bausteine zu Nachhaltigkeitsthemen wirksam zweitverwertet und in einen Gesamtzusammenhang gestellt werden.

Bei den Reporting-Inhalten des Lageberichts wird es vor allem darum gehen, die CSRD-konformen Informationen in thematische Bausteine zu gliedern. Im Rahmen des Corporate Sustainability Hub (CSH) werden diese den wesentlichen Themen der eigenen Strategie zugeordnet. Ein Download-Bereich auf einer Microsite kann darüber hinaus die für die Fachöffentlichkeit relevanten Berichtsinhalte gebündelt anbieten, etwa ESG-Datenblätter zum Unternehmen, GRI-Index oder aktuelle Rating-Ergebnisse.

Die Synergie von Nachhaltigkeitsaktivitäten und Kommunikation sollten auch im Storytelling genutzt werden: Ob Postings zu speziellen Nachhaltigkeitsmaßnahmen auf den unternehmenseigenen Social-Media-Kanälen, aussagekräftige Infografiken zur Klimastrategie im Intranet oder ein Podcast zur Markteinführung eines besonders nachhaltigen Produkts – verschiedene zielgruppenwirksame Formate werden den jeweiligen Nachhaltigkeitsschwerpunkten zugeordnet, miteinander verlinkt und in die aufmerksamkeitsstarken Einstiegsebenen des Corporate Sustainability Hub (CSH) integriert.

Sicherlich sind viele Unternehmen, die von der CSRD betroffen sind, zunächst primär mit den neuen Anforderungen beschäftigt. Wir sehen in dieser Entwicklung aber auch eine enorme Zukunftschance, um die eigene Nachhaltigkeitskommunikation auf ein neues Level zu heben. Durch eine aus der Strategie abgeleitete Systematik von Nachhaltigkeitsbausteinen wird die Kommunikation für alle Anspruchsgruppen transparenter und glaubwürdiger.

Scholz & Friends Reputation – Ihr erfahrener Partner für Nachhaltigkeitsstrategie und Nachhaltigkeitskommunikation

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