Drei Fragen an: Claudia von Bothmer - Head of Corporate Responsibility & Reputation bei Telefónica Deutschland

In unserer Newsletter-Rubrik „CR & Köpfe“ sprechen wir mit Persönlichkeiten, die Nachhaltigkeit und unternehmerische Verantwortung aktiv gestalten und vorantreiben. In dieser Ausgabe gibt uns Claudia von Bothmer, Head of Corporate Responsibility & Reputation bei Telefónica Deutschland, einen Einblick in das Nachhaltigkeitsmanagement des Telekommunikationsunternehmens auf dem Weg zum grünsten Netz Deutschlands und dessen Bedeutung für unsere Gesellschaft und Wirtschaft – auch und insbesondere vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie.

1. Neue CR-Strategie: Responsible Business Plan 2025

Scholz & Friends Reputation: Sie haben vor wenigen Wochen Ihre neue CR-Strategie, den Responsible Business Plan 2025 veröffentlicht. Was sind aus Ihrer Sicht die Highlights des Responsible Business Plan 2025 und wie kam es bei Telefónica Deutschland zu der Entscheidung die neue CR-Strategie zu entwickeln?

Claudia von Bothmer: Das Thema Nachhaltigkeit ist bereits seit 2005 ein fester Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Unser Responsible Business Plan dient seit 2016 als zentrales Steuerungselement für das Nachhaltigkeitsmanagement bei Telefónica Deutschland, Ende 2020 ist dieser ausgelaufen. Im letzten Jahr haben wir dann den neuen Responsible Business Plan für die kommenden fünf Jahre bis 2025 entwickelt, der noch enger mit dem Kerngeschäft verzahnt ist. Eines unserer wichtigsten Ziele: Wir wollen bis spätestens 2025 mit dem grünsten Netz klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir in unserem 5-Jahres-Plan konkrete Maßnahmen festgelegt: Wir wollen zum Beispiel den Stromverbrauch pro Byte im Vergleich zu 2015 um mindestens 82 Prozent senken und dafür 5G einführen, 4G ausbauen und 3G abschalten. Zudem streben wir eine höhere Grünstromqualität an und wollen bis 2025 komplett auf den Einsatz von nicht-recyceltem Plastik in unseren Logistikprozessen verzichten.

Neben dem Klimaengagement ist es für uns wichtig, die Zufriedenheit unserer Kundinnen und Kunden sowie unserer Mitarbeitenden weiterhin zu stärken und allen Generationen die sichere Teilhabe am digitalen Leben zu ermöglichen. Der Responsible Business Plan 2025 beinhaltet insgesamt 76 Nachhaltigkeitsmaßnahmen, die teils mit qualitativen, teils mit qualitativen Zielen hinterlegt wurden. Einige davon haben wir in die Bonusvereinbarungen integriert, was ein klares Zeichen setzen soll. Ich bin mir sicher, dass wir uns bei Telefónica Deutschland mit diesen Ansätzen auf einem sehr guten Weg zu mehr Nachhaltigkeit in unserer Geschäftstätigkeit befinden.

2. Corporate Digital Responsibility während der Corona-Krise

SFR: Telefónica Deutschland versteht sich als ein aktiver Treiber einer verantwortungsvollen digitalen Transformation in Deutschland. Wie hat sich dieses Thema in der Pandemie entwickelt?

CvB: Die Corona-Pandemie hat unsere Gesellschaft und Wirtschaft als Ganzes auf die Probe gestellt, wie wir alle erleben mussten. Dabei wurde mehr als je zuvor deutlich, welch zentrale Rolle digitale Produkte und Infrastrukturen in unserem Alltag spielen. Arbeiten, Lernen, Einkauf und sozialer Austausch – all das musste sehr zügig in den digitalen Raum verlagert werden. Ohne unsere Netze und digitalen Lösungen war und ist die gesellschaftliche Bewältigung dieser Krise nicht vorstellbar. Im Corona-Jahr 2020 haben wir deswegen unsere Corporate-Digital-Responsibility-Aktivitäten angepasst: Im Mittelpunkt stand dabei, mithilfe unserer digitalen Produkte und Dienstleistungen Kontakte zu reduzieren und somit Menschenleben in der Pandemie zu schützen. Zudem haben wir uns als neues Ziel gesetzt, den gesellschaftlichen Zusammenhalt in dieser schwierigen Zeit zu stärken und die digitale Infrastruktur für ein funktionierendes öffentliches Lebens leistungsfähig zu halten. Unsere Projekte reichten dabei von Mobilitätsanalysen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, über Digitalpakete für Schulen bis zu einem digitalen Corona-Carepaket für ältere Menschen.

3. CR-Report 2020

SFR: Aus der Digitalisierung ergeben sich bekanntlich bedeutende Potenziale für eine nachhaltige Entwicklung. Können Sie uns beispielhaft darstellen, was dieses konkret für Telefónica Deutschland und den aktuellen CR-Bericht heißt?

CvB: Ganz grundsätzlich legen wir in unserem jährlichen CR-Report die zentralen Informationen unseres Nachhaltigkeitsengagements dar. Für das Jahr 2020 fokussiert der Bericht auf Nachhaltigkeit in Zeiten der Pandemie und auf die Bilanz unseren Responsible Business Plans 2020. Wie bereits erwähnt, diente der Responsible Business Plan seit 2016 als zentrales Steuerungstool für unser gesamtes Nachhaltigkeitsmanagement. Wenn wir nun Bilanz ziehen, sehen wir, dass wir in den drei Schwerpunktfeldern unsere Ambitionen und Ziele erreicht und teilweise sogar übererfüllt haben. Darüber hinaus sind unsere Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeitenden zufriedener als je zuvor: Das ist uns beispielsweise mit unserem umfangreichen Netzausbau, den massiven Verbesserungen im Customer Service und diversen Maßnahmen für die Mitarbeitenden zur Gestaltung der digitalen Arbeitswelt von morgen gelungen.

Als Highlights unseres CR-Reports 2020 kann ich gerne ein paar Zahlen nennen: Wir konnten zwischen 2015 und 2020 die von uns verursachten CO2-Emissionen um 39 Prozent senken. Damit haben wir den zuvor anvisierten Wert von 11 Prozent Einsparung weit übertroffen. Das Gleiche gilt für die Senkung des Energieverbrauchs pro Datenvolumen um 71 Prozent. Außerdem haben wir mit unseren Produkten und Programmen jährlich über 50 Millionen Menschen ein digitales und selbstbestimmtes Leben ermöglicht. Dabei haben wir bis Ende 2020 mit bundesweiten Programmen zur Förderung der digitalen Teilhabe 11,3 Millionen Menschen aller Altersgruppen erreicht und ihnen Inspiration sowie Hilfestellung gegeben.

Scholz & Friends Reputation unterstützt Telefónica Deutschland seit 2015 bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie bei der Weiterentwicklung und Umsetzung der Corporate-Responsibility-Strategie. Der aktuelle Corporate Responsibility Report 2020 kann hier als PDF heruntergeladen werden.

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