Analyse: Der Weg zur externen Prüfung von CR-Informationen (2/3)

Viele Unternehmen integrieren ihre Materialitätsanalyse und ausgewählte Managementansätze in den Scope der externen Prüfung. Eingeübt ist im CR-Management die Analyse und Berichterstattung nach den Standards der Global Reporting Initiative (GRI). In Folge des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes (CSR-RUG) müssen betroffene Unternehmen die Besonderheiten der Gesetzgebung beachten. Damit es bei einer externen Prüfung keine bösen Überraschungen gibt, sollten vorbereitende Schritte erfolgen.

In dieser dreiteiligen Beitragsreihe zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Nachhaltigkeits-berichterstattung fit für die externe Prüfung machen und welche Vorteile sich langfristig daraus ergeben.

Für ein effektives CR-Management und eine fokussierte Nachhaltigkeitsberichterstattung ist die Wesentlichkeitsanalyse ein wichtiges Werkzeug. Unternehmen bestimmen über eine Wesentlichkeitsanalyse, mit welchen CR-Themen sie sich vorrangig beschäftigen. Nach der Global Reporting Initiative (GRI) umfasst das Materialitätsverständnis zwei Dimensionen: die wesentlichen sozialen, ökonomischen und ökologischen Auswirkungen des Unternehmens auf ein CR-Thema – und zwar entlang der gesamten Wertschöpfungskette – sowie den Einfluss eines CR-Themas auf die Bewertung des Unternehmens durch Stakeholder. Meist werden die Ergebnisse einer Materialitätsanalyse in Form einer Materialitätsmatrix aufbereitet. Das deutsche CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz fordert neben der Berücksichtigung der Auswirkungen der Tätigkeit eines Unternehmens auf die CR-Themen auch die Betrachtung der Auswirkungen von CR-Themen auf Geschäftsverlauf, -ergebnis und -lage. Berichtspflichtige Unternehmen müssen daher bestehende Wesentlichkeitsanalysen gemäß der neuen Anforderungen methodisch erweitern und die Ergebnisse aktualisieren.

Der Wirtschaftsprüfer beurteilt den zur Materialitätsanalyse aufgesetzten Prozess. Bei Nutzung der GRI Standards muss das tatsächliche Vorgehen auch den Anforderungen dieses Reporting-Standards entsprechen, zur Erfüllung der Anforderungen des CSR-RUG sind die Spezifika des Handelsgesetzbuches zu berücksichtigen. Wir empfehlen Unternehmen, ihre Wesentlichkeitsanalyse über eine detaillierte Prozessbeschreibung zu dokumentieren, die die Erfüllung der Vorgaben von GRI und ggf. auch des CSR-RUG abbildet. So werden für den Prüfer die Prozessschritte, Zuständigkeiten und Kontrollen transparent aufgezeigt und das Vorgehen nachvollziehbar gemacht.

Die externe Prüfung von Nachhaltigkeitsberichten umfasst in der Regel die Managementansätze zu wesentlichen CR-Themen, im CSR-RUG auch „Konzepte“ genannt. Wenn ein Unternehmen zum ersten Mal im Einklang mit externen Anforderungen berichtet, sollte es zu Beginn des Berichtsprozesses über eine Gap-Analyse herausfinden, zu welchen Aspekten eines Managementansatzes es noch keine Aussagen treffen kann. Aber auch für berichtserfahrene Unternehmen lohnt es sich, den Reifegrad ihrer Managementansätze kontinuierlich zu prüfen. Mit diesem Wissen kann im Anschluss gezielt nachgebessert und optimiert werden. Der Nutzen für das Unternehmen reicht über die Erfüllung von Berichtserwartungen hinaus: Die klare Formulierung von übergeordneten Zielen, von Verantwortlichkeiten und von Maßnahmen, die auf das Erreichen eines Ziels einzahlen, geben vielen Unternehmen Orientierung beim Management ihrer CR-Themen.

Um verantwortungsvoll mit den eigenen Ressourcen umzugehen, empfehlen wir Unternehmen sich zu fokussieren: Bei der Auswahl zu prüfender Managementansätze sollten sich Unternehmen an den in der Materialitätsanalyse als wesentlich definierten CR-Themen orientieren. Als Vorbereitung auf die Prüfung eines Managementansatzes sollten die zugehörigen relevanten Dokumente, wie Richtlinien, Zertifizierungen oder Basispräsentationen, systematisch erfasst und gesammelt werden. Eine klar strukturierte Darstellung von Belegdokumenten zeigt die Professionalität des Unternehmens und erleichtert dem Prüfer seine Bewertungsarbeit.

Scholz & Friends Reputation unterstützt Unternehmen dabei, die Nachhaltigkeitsberichterstattung auf die externe Prüfung vorzubereiten. Sollten Sie Interesse an näheren Informationen haben, kontaktieren Sie uns gerne (reputation@s-f.com). >> Teil 3 dieser Beitragsreihe behandelt die Vorbereitung auf die Prüfung der bedeutsamen Leistungsindikatoren (KPIs).

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