CSRD und Mittelstand: Mitarbeitende und Führungskräfte erfolgreich
in die Transformation involvieren

CSRD_und_Mittelstand

Mit der regulatorischen Ausweitung der Nachhaltigkeitsberichtspflicht durch die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) werden in den nächsten Jahren rund 15.000 zusätzliche Unternehmen berichtspflichtig. Insbesondere für den deutschen Mittelstand bedeutet dies eine massive Erweiterung der bisherigen Nachhaltigkeitsbemühungen und große strategische Veränderungen. Damit die Transformation trotz oft hoher interner personeller und finanzieller Ressourcenaufwände gelingen kann, bedarf es vor allem der Unterstützung durch die Führungskräfte und Mitarbeitenden. 

Als Nachhaltigkeitsberatung mit über 16 Jahren Erfahrung begleiten wir Unternehmen in ihren Transformationsprozessen. Wie eine erfolgreiche Einbindung der unterschiedlichen Leistungsträger:innen in dieser Umbruchphase gestaltet werden kann und was Unternehmen sonst noch beachten sollten, erläutern wir in diesem Beitrag. 

Der Ausgangspunkt: Neue Herausforderungen und Chancen für den Mittelstand 

Am 05. Januar 2023 ist die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) in Kraft getreten. Obwohl die Mitgliedstaaten 18 Monate Zeit haben, die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung in nationales Recht umzusetzen, sollte die Vorbereitungsphase in den Unternehmen längst begonnen haben. Schließlich werden mit den Vorgaben der CSRD und der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) sowohl die Anforderungen an die Berichtspflichten verschärft als auch auf einen deutlich größeren Kreis von Unternehmen ausgeweitet (mehr dazu in den Beiträgen „CSRD und ESRS: Die nächste Stufe der Nachhaltigkeitsberichterstattung“ und Nachhaltigkeitsberichterstattung nach CSRD: Zeit zu starten!). Dies betrifft in hohem Maße auch mittelständische Unternehmen, die nun in relativ kurzer Zeit Nachhaltigkeitsstrategien anpassen, Ziele identifizieren, Maßnahmen entwickeln und Kennzahlen erheben müssen. 

Etliche dieser Unternehmen werden in diesem Zuge das erste Mal einen Nachhaltigkeitsbericht anfertigen. Häufig sind jedoch die geeigneten internen Strukturen für diese Querschnittsaufgabe in den Unternehmen noch nicht vorhanden. Hier sind das Commitment und die aktive Mitwirkung des Managements der betroffenen Unternehmen gefragt. Es gilt, diese bereits in den Nachhaltigkeitsstrategieprozess einzubinden und auf Basis der wesentlichen Themen gemeinsam mit allen relevanten Abteilungen und Geschäftsbereichen geeignete Ziele zu entwickeln. Mit einem genauen Blick auf bestehende Teilstrategien und Maßnahmen können dabei frühzeitig wertvolle Synergien geschaffen werden, die interne Ressourcen schonen und Wissen optimal bündeln. Darüber hinaus sollten Strukturen geschaffen werden, die die Umsetzung der Ziele und Maßnahmen in den Fachbereichen sicherstellen. 

Hierfür ist der Rückhalt in der Belegschaft essenziell, die gerade in traditionelleren Branchen teilweise noch Vorbehalte gegenüber Nachhaltigkeitsthemen haben, teilweise den strategischen Vorgaben „von oben“ kritisch gegenüberstehen. Um deren Akzeptanz zu gewinnen, bedarf es einer klar formulierten Intention des Unternehmens zu den anstehenden Nachhaltigkeitsaufgaben. Zudem sollten Grundlagenwissen vermittelt und insbesondere die Leistungsträger:innen auch persönlich motiviert werden, bei den Umsetzungsaufgaben mitzuwirken.  

Um die notwendigen Prozesse zur strategischen Positionierung und Berichterstattung unternehmensintern zu unterstützen, haben wir bei Scholz & Friends Reputation spezielle Führungskräfte-Workshops sowie weitere Formate zur Mitarbeitendenbeteiligung entwickelt.   

Frühzeitiges Onboarding: Führungskräfte aktiv in den Nachhaltigkeitsstrategieprozess einbeziehen 

Wie lassen sich Führungskräfte nun in den Strategieprozess involvieren, der den Auftakt für die weiteren Unternehmensaktivitäten zur Erfüllung der CSRD gibt? Unsere Erfahrung zeigt, dass frühzeitige Information und Interaktion hier erfolgsentscheidend sind. Ein Workshop-Format kann daher ein wertvoller Einstieg sein, um Führungskräfte aktiv in den Prozess einzubinden.  

Im Rahmen eines solchen Workshops wird die Nachhaltigkeitsstrategie abteilungsübergreifend und effizient mit allen relevanten Geschäftsbereichen erarbeitet. Dabei sollen Nachhaltigkeitsziele von den jeweiligen Kompetenzträger:innen entwickelt und vorgeschlagen werden. Im Workshop entsteht somit ein Gesamtbild an Nachhaltigkeitszielen für das Unternehmen, auf das sich alle Führungskräfte einschließlich der Geschäftsführung verständigen. Die Möglichkeit, eigene Ideen für Ziele und Maßnahmen einzubringen, erhöht die Motivation der Teilnehmenden deutlich. Je nach Unternehmenskultur kann der Workshop um spielerische oder stärker diskursive Elemente erweitert werden. 

Die wichtigsten Basisinformationen zur eigenen Nachhaltigkeitsstrategie werden anschließend unternehmensweit kommuniziert. Es bewährt sich, auch Rückmeldungen von allen Ebenen einzuholen und gegebenenfalls strittige Punkte offen anzusprechen. Vorbehalte innerhalb der Belegschaft können so ausgeräumt werden.  

Perspektivisch sollte im Zuge dieses Vorgehens auch der Prozess der Berichterstattung selbst effizienter werden, denn durch die Einbindung der Fachbereiche in einem frühen Stadium wird auch erkannt, welche regulatorischen Vorgaben für das Unternehmen gelten. 

Praxisbeispiel: Führungskräfte-Workshop bei der OTTO DÖRNER Gruppe 

Auch unser Kunde, die OTTO DÖRNER-Gruppe, gehört zum Kreis der Unternehmen, die in Deutschland aufgrund der CSRD erstmals einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen müssen. Das familiengeführte Unternehmen mit Sitz in Hamburg ist in der Abfallentsorgung für die Gewerbe- und Baubranche sowie in der Sand- und Kiesgewinnung tätig. Für die Unternehmensgruppe mit rund 1.150 Mitarbeitenden gilt die jährliche Berichtspflicht der CSRD ab dem 01. Januar 2025 für das Geschäftsjahr 2024. 

„Wir schaffen gemeinsam eine bessere Welt, weil wir in allem und jedem das Wertvolle sehen.“ – Getragen von dieser klaren Unternehmensmission fokussiert sich die Nachhaltigkeitsstrategie von OTTO DÖRNER auf die fünf Schwerpunktthemen „Ressourcenschutz & Kreislaufwirtschaft“, „Klima & Energie“, „Attraktiver Arbeitgeber“, „Kundenorientierung & Servicequalität“ sowie „Digitalisierung“. Im Zuge der Implementierung der Nachhaltigkeitsstrategie haben unsere Nachhaltigkeitsexpert:innen um Norbert Taubken von Scholz & Friends Reputation das Unternehmen in diesem Jahr begleitet. Zusammen mit dem Nachhaltigkeitsteam von OTTO DÖRNER haben sie hierfür einen Führungskräfte-Workshop entwickelt und im Juni 2023 durchgeführt.  

„Mit unserem Handeln“, so Carla Pavlenko, Leiterin Genehmigungs- und Nachhaltigkeitsmanagement bei OTTO DÖRNER, „wollen wir dazu beitragen, nachhaltigere Lösungen zu finden und zur Ressourcenschonung beizutragen. Wir entsorgen gewerbliche Abfälle fachgerecht und führen Wertstoffe einer sinnvollen Verwertung zu. Gleichzeitig versorgen wir die Bauwirtschaft mit Recyclingmaterial und schonend produzierten Naturbaustoffen.“  

Im Hinblick auf die Vorbereitung des Unternehmens auf die CSRD ergänzt Carla Pavlenko: „Um unsere Unternehmensausrichtung künftig mit der CSRD in Einklang zu bringen, haben wir gemeinsam mit Scholz & Friends Reputation einen Workshop zur Nachhaltigkeit entwickelt. Dieser hat bei unseren Führungskräften für ein gemeinsames Verständnis von Nachhaltigkeit im Allgemeinen, Nachhaltigkeit in internen Prozessen und Zuständigkeiten gesorgt. Die Teilnehmer:innen des Workshops unterschiedlichster Abteilungen entwickelten eigene Maßnahmen, die uns perspektivisch bei der Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsstrategie wirkungsvoll unterstützen werden.“ 

In interaktiven Arbeitsphasen erarbeiteten die Führungskräfte abteilungsspezifische Aufgaben und Aktivitäten mit Bezug zur Nachhaltigkeit. Ein wichtiger Baustein hierbei war es, einen eigenen Umsetzungsplan zu skizzieren. Hiermit konnte das künftige Rollenverständnis von ihnen als Multiplikator:innen der Nachhaltigkeit geschärft werden. Durch die aktive Einbindung der Führungskräfte aus allen Geschäftsfeldern und Verantwortungsbereichen entstand ein Gesamtbild, das die Vielfalt der Belegschaft und ihrer Tätigkeiten bei OTTO DÖRNER widerspiegelte. 

Das könnte Sie auch interessieren: „Drei Fragen an: Carla Pavlenko von der OTTO DÖRNER Gruppe 

Scholz & Friends Reputation – Ihr erfahrener und verlässlicher Partner 

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) gilt als wichtiges Element der EU, um die Transformation zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise zu fördern. Für viele Unternehmen stellt die CSRD jedoch zunächst eine große Herausforderung dar. Als erfahrene Nachhaltigkeitsberatung können wir Ihrem Unternehmen hier wertvolle Unterstützung bieten und Sie mit unserem umfangreichen Leistungsportfolio im gesamten Prozess von der Nachhaltigkeitsstrategie bis zur gesetzeskonformen Umsetzung begleiten. Vereinbaren Sie ein kostenloses Erstgespräch mit uns – per E-Mail an reputation@s-f.com. Wir freuen uns auf einen persönlichen Austausch. 

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