ESG-Datenmanagement - Das Rückgrat der Nachhaltigkeit

ESG-Datenmanagement

2024 markiert den Beginn neuer Standards in der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Denn die ersten Unternehmen müssen über das Geschäftsjahr 2024 nach den Anforderungen der 2023 in Kraft getretenen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU berichten. Damit geht die Pflicht zur externen Prüfung der Berichterstattung sowie zum elektronischen Berichtsformat einher.

Mit der CSRD rückt das Datenmanagement in Unternehmen stärker in den Blick, denn dieses wird durch die ESG-Anforderungen deutlich komplexer: Zur Erfüllung der Richtlinie müssen zahlreiche nachhaltigkeitsbezogene Informationen systematisch erhoben und für die Wirtschaftsprüfer:innen „prüffest“ erfasst sowie aufbereitet werden. Ziel der Offenlegung ist es, qualitativ valide und aussagekräftige Daten zu erhalten, die eine Vergleichbarkeit von Unternehmen ermöglichen.

Der erste Schritt zum ESG-Datenmanagement heißt für ein Unternehmen, vorhandene Rohdaten über die eigene Performance zu ermitteln – vom CO2-Ausstoß und Wasserverbrauch über Compliance-Verstöße und Fortbildungsstunden bis hin zur Anzahl von Arbeitsunfällen. In einem zweiten Schritt werden diese absoluten Werte zu sinnvollen Bezugsgrößen (wie Umsatz, Mitarbeitendenzahl, Produktmenge) in Relation gesetzt. Erst dann können sie zu Strategie- und Berichtszwecken hinreichend genutzt werden.

Um dieser neuen Komplexität des Datenmanagements gerecht zu werden, bieten zahlreiche Anbieter spezielle ESG-Softwarelösungen an, die Unternehmen in unterschiedlichem Maße bei der Datenerfassung und -verarbeitung unterstützen sollen. Allein in Europa gibt es derzeit rund 200 relevante Anbieter von ESG-Software, mehr als 80 davon sind für den deutschsprachigen Raum von Bedeutung. Wie findet man in diesem Dschungel also den Weg zur besten Lösung für das eigene Unternehmen?

Daten und Kennzahlen mit System

Viele Unternehmen beschäftigen sich derzeit damit, ihre nichtfinanzielle Datenstruktur systematisch aufzubauen. Die erste Weichenstellung geht dabei über die Frage hinaus, welches der ESG-Tools am Markt das beste ist. Zunächst sollte grundsätzlich entschieden werden: Kann ein bestehendes Datenmanagement um ESG-Module erweitert werden? Ist eine eigenständige ESG-Softwarelösung nach dem „stand-alone“ Ansatz die beste Lösung? Oder ist es gar sinnvoll, ein passgenaues Tool neu programmieren zu lassen?

Eine pauschale Antwort auf diese grundlegende Weichenstellung kann es nicht geben. Denn jedes Unternehmen befindet sich in einer anderen Ausgangsposition bezüglich der bestehenden Datenarchitektur und der Ausgangslage bei ESG-Daten. Ein neues Tool zu wählen, kann daher durchaus kurzfristig als einfache Lösung erscheinen, mittelfristig aber mit hohen Aufwänden verbunden sein. Eine folgenschwere Entscheidung, die gut abgewogen werden sollte.

Ist die Entscheidung für ein eigenes ESG-Tool gefallen, zeigt sich mit Blick auf den aktuellen Markt der Anbieter die nächste Hürde: Die Auswahl an ESG-Softwarelösungen ist ebenso groß wie unübersichtlich und es kommen immer neue Angebote hinzu – gelegentlich mit dem hehren Versprechen, den Prozess hin zur CRSD-Konformität enorm zu vereinfachen. In der Praxis zeigt sich aber meist, dass eine zentrale Aufgabe nicht automatisiert werden kann: die Bereitstellung valider Daten für das Tool. Und selbst bei KI-gestützten Tools sollten die Erwartungen an ein redaktionell stimmiges Gesamtbild nicht zu hoch gesetzt werden.

Bestandsaufnahme des bisherigen Datenmanagements

Wir empfehlen Unternehmen, vor dem Kauf einer neuen Software einen Schritt zurückzutreten und zu prüfen, ob ein eigenständiges ESG-Tool tatsächlich der effizienteste Weg ist. Wichtig ist dabei vor allem eine umfassende Bestandsaufnahme der bisherigen Datenquellen und -systeme sowie eine Analyse der aktuellen ESG-Datenlage und der Datenqualität, um die Anforderungen an eine Softwarelösung möglichst genau zu definieren. Im Unternehmen sollten daher die Verantwortlichen aus vier Bereichen – Datenmanagement, Nachhaltigkeit, Compliance und Corporate Publishing – gemeinsam die Anforderungen definieren und diese Weichenstellung vornehmen.

Begleitung zur individuell passenden Lösung Diese Verbindung verschiedener Sichtweisen spiegeln wir auch in unserem Beratungsangebot zum ESG-Datenmanagement: Gemeinsam mit dem IT-Consulting-Bereich der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Grant Thornton haben wir ein unterstützendes Vorgehen für den Weg zum CSRD-konformen Datenmanagement entwickelt. In diesem Prozess ermitteln wir zunächst auf Basis einer Mehrebenen-Analyse, welcher Ansatz für ein Unternehmen am besten geeignet ist: ob ein neues ESG-Datentool, die Anpassung der bestehenden Daten-Software oder die Eigenprogrammierung eines Tools. Jedes ESG-Tool – sei es gekauft oder eigens programmiert – sollte dabei einige grundlegende Funktionalitäten bereitstellen. Dazu gehören vor allem die Schnittstellen von einer zentralen Daten-Plattform zu den bestehenden Datenquellen im Unternehmen sowie automatisierte Ausgabefunktionen für das Reporting. Anschließend begleiten wir die Umsetzung der ermittelten Lösung. Dabei berücksichtigen wir selbstverständlich die für ein Unternehmen relevanten Anforderungen der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) und weiterer Rahmenwerke mit ESG-Vorgaben, wie die EU-Taxonomie. Sie haben Fragen zu unserem Angebot? Dann wenden Sie sich gerne an: reputation@s-f.com

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