Drei Fragen an Carla Pavlenko

Leiterin Genehmigungs- und Nachhaltigkeitsmanagement bei OTTO DÖRNER

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Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) rückt näher und die ersten Unternehmen müssen bereits ab dem 01. Januar 2025 für das Geschäftsjahr 2024 ihre richtlinienkonformen Nachhaltigkeitserklärungen in ihren Lageberichten veröffentlichen. Zu diesen Unternehmen gehört auch unser Kunde, die OTTO DÖRNER-Gruppe. Das familiengeführte Unternehmen mit rund 1.150 Mitarbeitenden ist in der Abfallentsorgung für die Gewerbe- und Baubranche sowie in der Sand- und Kiesgewinnung tätig.  

Wir sprachen mit Carla Pavlenko, Leiterin Genehmigungs- und Nachhaltigkeitsmanagement bei OTTO DÖRNER, über die Herausforderungen und Chancen und wie sich Familienunternehmen darauf vorbereiten können. 

S&F: Die CSRD erweitert den Kreis der Unternehmen, die künftig berichten müssen. Damit fällt auch die OTTO DÖRNER-Gruppe unter die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Welche Herausforderungen und Chancen sehen Sie bezogen auf Ihr Unternehmen in den neuen Anforderungen von CSRD und ESRS? 

Carla Pavlenko: Die Herausforderung für uns und bestimmt auch für andere Unternehmen, die sich neu mit diesem Thema beschäftigen müssen, ist die Komplexität. Diese ist aber gleichzeitig auch eine Chance, neue Wege zu entdecken. 

Der anfängliche Eindruck entsteht, man stünde vor einem riesigen Berg und man solle noch morgen den Gipfel stürmen. Das ist aber nicht ganz der Fall. Zugegeben, es gibt eine Menge zu beachten und zu erbringen, dennoch besteht dieser Weg aus Etappen, die wir Schritt für Schritt angehen. Um den besagten Gipfel zu erreichen, betrachten wir als erstes die möglichen Aufstiegsrouten, auf denen es nach oben gehen könnte, wählen die „beste“ Route aus und starten die erste Etappe. Auch später können wir die Route zum Gipfel noch modifizieren. Mit der Gewissheit, dass auf diesem Weg nicht alles von vornherein feststehen muss, sind wir optimistisch, dass wir die Komplexität der neuen Berichterstattungspflichten meistern werden. 

Der große Vorteil des umfassenden Themenspektrums liegt darin, über den Tellerrand hinauszuschauen und neue Ideen zu entwickeln, die neue Potenziale und Märkte eröffnen können. 

Im Juni 2023 haben wir gemeinsam einen Führungskräfte-Workshop durchgeführt. Welches Feedback haben Sie im Anschluss erhalten? Wie hat der Workshop die Wahrnehmung zum Thema Nachhaltigkeit im Unternehmen verändert? 

Carla Pavlenko: Wir waren sehr überrascht, im positiven Sinne. Im Vorfeld hatten wir damit gerechnet, dass das Thema Nachhaltigkeit überwiegend als Belastung wahrgenommen und daher mehr auf Ablehnung stoßen würde. Doch durch die anschauliche Einordnung der unternehmerischen Nachhaltigkeit und dessen Notwendigkeit, um auch künftig erfolgreich wirtschaften zu können, haben sich diese Bedenken in Luft aufgelöst. 

Als wertvoll wurde überdies die Möglichkeit empfunden, dass sich die Führungskräfte aller Geschäftsfelder und Verantwortungsbereiche gemeinsam zu diesem Thema austauschen konnten. Zusammen mit der interaktiven Mitgestaltung aller entstand ein gemeinsamer Spirit nach dem Motto: „Gemeinsam packen wir es an!“ Insgesamt war das Feedback daher überragend gut.  

In diesem Zusammenhang möchte ich nochmal ein großes Danke an das Team von Scholz & Friends Reputation für die professionelle und zudem menschliche Zusammenarbeit aussprechen. Gleicher Dank gilt für die Bereitschaft meiner Kolleg:innen, sich dem Thema zu öffnen. 

S&F: Welchen Beitrag können Unternehmen wie OTTO DÖRNER für eine nachhaltige Wirtschaft leisten? Wo erkennen Sie die größten Hebel? 

Carla Pavlenko: Es gibt keine anderen Unternehmen wie OTTO DÖRNER – wir sind einzigartig! Aber mal im Ernst, ich weiß natürlich, wie die Frage gemeint ist. Egal in welcher Branche, ein Unternehmen, welches erfolgreich wirtschaftet und sich in einem Transformationsprozess im Sinne der Nachhaltigkeit befindet, leistet einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Denn jegliche Optimierung im Sinne der Umwelt, der sozialen Verträglichkeit und der wirtschaftlichen Leistung ist langfristig der richtige Schritt für ein gesundes und nachhaltiges Bestehen, Leben und Erleben. 

Die Berichterstattung nach CSRD und ESRS bietet lediglich eine Grundlage für das Monitoring der Maßnahmen, aber auf das Handeln kommt es an. Heute für morgen! Das ist tatsächlich der Spirit für den größten Hebel. Und der größte Hebel, in einem Satz zusammengefasst, würde wie folgt lauten: Sinnvolles Agieren im Kernfeld des eigenen Geschäftsmodells! Für OTTO DÖRNER liegen die größten Stellhebel daher in unseren fünf Schwerpunktthemen „Ressourcenschutz & Kreislaufwirtschaft“, „Klima & Energie“, „Attraktiver Arbeitgeber“, „Kundenorientierung & Servicequalität“ sowie „Digitalisierung“. Die fünf Top-Themen bestimmen maßgeblich unsere Unternehmensausrichtung und unser tägliches Handeln – im ökologischen, ökonomischen und sozialen Sinne. Hierbei sind die Motivation und die Einsatzbereitschaft aller Mitarbeitenden ein unverzichtbarer Bestandteil. 

Schon jetzt erbringen mittelständische Unternehmen einen Beitrag für nachhaltiges Wirtschaften, denn sie sind die Grundpfeiler der lokalen Wirtschaft, bieten zahlreiche Arbeits- und Ausbildungsplätze und können durch die Einhaltung von Klima- und Umweltgesetzen viel für die Gesamtgesellschaft tun. Außerdem ebnen sie den Weg für neue umweltfreundliche Technologien, Prozesse und Produkte in der gesamten Wirtschaft. Ein Beispiel bei OTTO DÖRNER hierfür ist die CO2-Bilanzierung in unserem Kundenportal Dörner GO®, in dem auf Basis der Abfallbilanzen der Kund:innen die CO2-Einsparpotenziale der fachgerechten Entsorgung mit OTTO DÖRNER berechnet werden. 

Wir stellen uns immer nachhaltiger auf und sind bereit für die Zukunft: Heute für morgen! 

S&F: Wir bedanken uns für die Einblicke und das Gespräch. 

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