Drei Fragen an Mirjam Constantin

Head of Group Reporting (Financial & ESG) bei der Asklepios Kliniken GmbH & Co, KGaA

Drei Fragen an Mirjam Constantin

Die zunehmende nationale und globale Regulierung im Bereich Nachhaltigkeit wirkt sich auf alle Branchen aus, so auch auf den Gesundheitssektor. Als führender privater Krankenhausbetreiber in Deutschland mit rund 170 Gesundheitseinrichtungen in 14 Bundesländern betreffen die neuen und kommenden Anforderungen zum Beispiel der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) auch unseren Kunden Asklepios, den wir als Scholz & Friends Reputation beim Aufbau seiner CR-Strategie und des Reportings begleiten. Im Fokus dabei: die besondere Verantwortung des großen Gesundheitskonzerns in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance.

Wir sprachen mit Mirjam Constantin, Head of Group Reporting (Financial & ESG) bei Asklepios, über Herausforderungen und Chancen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit, über die Hürden einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung und die Vorbereitungen auf die CSRD.

S&F: Vor welcher Herausforderung steht Asklepios als Teil der Gesundheitsbranche, wenn es um eine nachhaltige Entwicklung geht?

Mirjam Constantin: Klimaschutz und Gesundheitsschutz sind eng miteinander verbunden. Insofern stehen wir vor der Herausforderung, uns um die Gesundheit der Menschen zu kümmern – also in unseren Häusern alles dafür zu tun, um Krankheiten zu heilen – und gleichzeitig unseren Energieverbrauch, Ressourceneinsatz sowie unser Abfallaufkommen – soweit es in unserem Bereich möglich ist – zu reduzieren. Denn auch damit tragen wir zur Gesunderhaltung bei.

Neben den ökologischen Herausforderungen gibt es natürlich auch soziale, politische und wirtschaftliche. Während der Corona-Pandemie waren das beispielsweise Engpässe in den Lieferketten und fehlende Medikamente. Vor allem ist unsere Branche von einer zunehmenden Arbeitsbelastung geprägt. Fachkräftemangel, wechselnde Arbeitszeiten und ein hoher bürokratischer Aufwand sind nur einige Stichpunkte. Auch da setzen wir mit Maßnahmen an, um die Gesundheit unserer Mitarbeiter:innen zu fördern. Und wir begegnen der hohen Arbeitsbelastung des medizinischen Personals schrittweise auch mit digitalen Innovationen, wie zum Beispiel autonome Roboter zur Unterstützung des Laborpersonals.

S&F: Stichwort ökologische Herausforderungen: Mit welchen konkreten Maßnahmen begegnet Asklepios den von Ihnen genannten Beispielen wie Energie- und Ressourcenverbrauch oder Abfallaufkommen?

Mirjam Constantin: Ein hoher Anteil des CO2-Ausstoßes in Deutschland entfällt auf den Gesundheitssektor, ein Großteil davon auf Krankenhäuser. Wir müssen in unseren Einrichtungen die sichere Versorgung von Strom, Licht, Wärme und Wasser gewährleisten, können aber durch energieschonende Maßnahmen den Treibhausgasausstoß reduzieren. Durch den Ausbau von Photovoltaikanlagen soll außerdem der Anteil erneuerbarer Energien in unseren Häusern gesteigert werden. Und was den Ressourceneinsatz und das Abfallaufkommen betrifft: Die strengen Hygieneanforderungen dienen dem Schutz von Patient:innen und Mitarbeiter:innen, machen aber den Einsatz vieler Einwegmaterialien notwendig, was unweigerlich zu einem hohen Materialverbrauch führt. Wir arbeiten in unseren Kliniken daran, das daraus entstehende Abfallaufkommen zu reduzieren.

S&F: Auf Unternehmen wie Asklepios kommen viele Nachhaltigkeitsregularien zu, darunter auch die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Wie bereiten Sie sich auf die neue EU-Richtlinie vor?

Mirjam Constantin: In Vorbereitung auf die CSRD haben wir eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt, um systematisch die für Asklepios wesentlichen Themen zu ermitteln. Im Vergleich zur bisherigen Wesentlichkeitsanalyse geht diese Auseinandersetzung noch deutlich mehr in die Tiefe. Wir haben die Wertschöpfungskette in den Blick genommen und mögliche Themen unserer Lieferanten beleuchtet. Außerdem beschäftigen wir uns damit, welche quantitativen und qualitativen Daten wir zukünftig berichten, wie wir strategische Maßnahmen erarbeiten können und Fortschritte abbilden. Der gesamte Prozess ist weit gefächert und arbeitsintensiv, liefert aber auch wertvolle neue Erkenntnisse für uns selbst.

S&F: Wir bedanken uns für die Einblicke und das Gespräch. 

Weitere Informationen zur Nachhaltigkeit bei Asklepios finden Sie im aktuellen Corporate Responsibility Report.

(DE) +49 (0) 30 700 186 830

(AT) +43 (0) 1 531 170

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